Köln, 21. März 2020
Sehr geehrte Frau Reker, liebe Mitglieder des Kölner Stadtrates,
die Kölner Stadtgesellschaft braucht einen Lern- und Erinnerungsort in Gedenken an die Opfer der rassistischen Anschläge des Nazi-Netzwerks „NSU“. 20 Jahre nach dem ersten Mord an Enver Şimşek wollen wir es nicht mehr hinnehmen, dass in allen Städten, in denen der NSU gemordet oder Anschläge begangen hat, sichtbar und dauerhaft daran erinnert wird, nur in Köln nicht. Wir fordern Sie auf, endlich aktiv zu werden und den Beschluss des Kölner Rats vom 15.12.2015 zum künstlerischen Wettbewerbsverfahren für einen geeigneten Denkmalentwurf in die Tat umzusetzen. Unsere Initiative hat sich im Herbst 2019 aus verschiedenen Einzelpersonen und Initiativen gegründet, um dem Stillstand in der Umsetzung des Mahnmales an der Keupstraße entgegenzuwirken.
Nach der Enttarnung des NSU Ende 2011 wurde in Köln erstmals die Forderung nach einem Gedenkort in direkter Nähe der Keupstraße — also dort, wo der NSU 2004 eine Nagelbombe zündete, um einen Massenmord an MigrantInnen zu verüben —laut. Und es sah gut aus, dass dieses Vorhaben auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs in unmittelbarer Nähe des Tatorts in der Keupstraße realisiert werden könnte. Mehr als 15 Jahre war unter reger Beteiligung von Bürger*innen und Initiativen über die Pläne zur Neubebauung des Geländes diskutiert worden. Im Rahmen des so genannten Werkstattverfahrens wurde die Ecke Keupstraße / Schanzenstraße explizit als Standort für einen Gedenkort benannt. Auch der parallele Wettbewerb für ein Mahnmal zur Erinnerung an die Kölner NSU-Bombenanschläge weckte große Hoffnungen. Schließlich hatten sich alle Beteiligten, darunter auch Bewohner*innen der Keupstraße, Betroffene der Bombenanschläge und Stadtteilinitiativen einvernehmlich für den Entwurf eines interaktiven Gedenkorts des Berliner Künstlers Ulf Aminde entschieden, der seine physische Präsenz an eben jener Ecke Keupstraße/Schanzenstraße finden sollte.
Doch seitdem geriet der Prozess, der so hoffnungsvoll begonnen hatte, ins Stocken. Die Eigentümergemeinschaft des besagten Areals will von diesen Plänen nichts gewusst haben und weigert sich bis heute, eine Zusage für den Gedenkort an dieser Stelle zu geben. Mit dem lapidaren Verweis, dass der anvisierte Standort Privateigentum sei und die Kommune somit keine Handlungsmöglichkeiten habe, stiehlt sich die Kölner Politik und Verwaltung seitdem aus der Verantwortung.
Für uns, als Initiativen, die sich in dieser Stadt auf vielfältige Weise gegen Rassismus und für eine lebenswerte Stadt für Alle engagieren, ist dieses verantwortungslose Verhalten nicht nachvollziehbar. Die Stadtverwaltung hat Spielräume, den Gedenkort an der Keupstraße zu realisieren und wir fordern sie auf, diese endlich zu nutzen.
Die Initiative „Herkesin Meydanı — Platz für Alle“ hat in ihrer Eingabe vom 20.02.2020 an den Ausschuss für Anregungen der Stadt Köln, die Ihnen zur Verfügung stehenden Handlungsmöglichkeiten benannt:
- Die Stadt möge einen angebotsbezogenen Bebauungsplan aufstellen, der den „Herkesin Meydanı — Platz für alle“ an der Keupstraße/Ecke Schanzenstraße als Standort für das Mahnmal festschreibt.
- Im Falle eines Verkaufs des Grundstücks durch die Eigentümergemeinschaft möge die Stadt ihr Vorkaufsrecht geltend machen und die für den Gedenkort notwendige Fläche erwerben.
Wir, die unterzeichnenden Initiativen, sowie Betroffene der rassistischen Anschläge des NSU und AnwohnerInnen der Keupstraße, fordern die Stadt Köln auf, die Aufstellung eines rechtsverbindlichen Bebauungsplanes einzuleiten, um das Mahnmal an der Ecke Keupstraße/Schanzenstraße so bald wie möglich zu realisieren.
Zur Erinnerung — denn oft scheint es schon heute in Vergessenheit geraten zu sein: Der Anschlag des NSU in der Keupstraße zielte auf eine Vielzahl von Toten in der belebten Straße. Nur zufällig kam in Köln bei den beiden Bombenanschlägen niemand zu Tode. Der NSU hat mit seinen Anschlägen gezielt Orte und Menschen angegriffen, die die „Gesellschaft der Vielen“ darstellen. Die Anschlagsziele sind nicht willkürlich ausgewählt worden, sie galten ausnahmslos Kleinunternehmer*innen, die sich hier eine Existenz aufgebaut hatten.
Die Absichten der unbekannten Täter schienen zunächst aufzugehen. Die Ermittlungen der Polizei richteten sich ausschließlich gegen die Betroffenen. So wurden die Opfer zu Tätern gemacht und die Betroffenen erfuhren weder gesellschaftliche Solidarität noch offizielle Unterstützung. Die Anschläge und die Stigmatisierung der Betroffenen haben Verletzungen, Traumata und unermessliches Leid hinterlassen. Doch nach der Selbstenttarnung des NSU gab es auch in Köln eine Welle der Solidarität, so dass der Terror sein Ziel nicht erreichte. Die Keupstraße blühte wieder auf und wurde zum Symbol der vielfältigen postmigrantischen Stadtgesellschaft.
Status Quo — Leere Versprechen
Doch das Versprechen der Bundeskanzlerin nach lückenloser Aufklärung wurde nicht eingelöst und die weitverzweigten Nazi-Netzwerke und die Verstrickung der Behörden nicht aufgedeckt. Die Morde in Hanau, die Anschläge in Halle und der Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke sowie die alltägliche rassistische Gewalt zeigen, dass die Nazi-Netzwerke noch gestärkt wurden. Entgegen aller offiziellen Bekenntnisse zur Solidarität ist das Mahnmal in Keupstraße bis heute nicht realisiert worden.
Dabei weckten die Pläne berechtigte Hoffnungen auf ein würdevolles Gedenken. Das Konzept wird von den Betroffenen der Keupstraße und der Probsteigasse befürwortet. Nun droht es zwischen den Interessen der Eigentümer, städtebaulicher Ideenlosigkeit und unverantwortlichen Handeln abgewertet zu werden. So gilt weiter das Diktum von Ibrahim Arslan, Überlebender des rassistischen Brandanschlags von Mölln 1992: „Das Erinnern wird erkämpft.“
Wir denken, es wird Zeit, dass sich in dieser Stadt alle — Bewohner*innen, Initiativen, Politik und Verwaltung — mit allen Kräften dafür einsetzen, dass das Mahnmal endlich genau an dem Ort, der von Nazi-Terroristen angegriffen wurde, realisiert wird. Zollen wir der Keupstraße als elementarem Bestandteil unserer Gesellschaft Respekt. Schaffen wir einen Platz für Alle, der neue vielfältige Perspektiven ermöglicht. Realisieren wir ein Mahnmal, das Rassismus anklagt, aber auch von Solidarität und der elementaren Bedeutung der Migration für unsere Stadt spricht.
Nachtrag: Diesen offenen Brief und die Eingabe an die Stadt Köln haben wir seit einiger Zeit vorbereitet. Es ist erschütternd, dass wir nun zum Zeitpunkt unserer Einreichung weiteren Toten rassistischer Morde gedenken müssen. In Erinnerung an die Klage und Anklage der Angehörigen der NSU-Opfer, die schon 2006 in Kassel demonstrierten, fordern wir: „Kein weiteres Opfer“. In diesen Tagen sind unsere Gedanken, unser Mitgefühl und unsere Solidarität bei den Betroffenen, Angehörigen und Freund*innen der am 19.02.2020 in Hanau Ermordeten.
Mit freundlichen Grüßen,
Initiative „Herkesin Meydanı — Platz für alle“
Erstunterzeichner*innen
Abdullah Özkan, Betroffener des Bombenanschlags 2004 in der Keupstraße | Ayfer Şentürk-Demir, Betroffene des Bombenanschlags 2004 in der Keupstraße | Emine Kahvecioğlu, Betroffene des Bombenanschlags 2004 in der Keupstraße | Hasan Yıldırım, Betroffener des Bombenanschlags 2004 in der Keupstraße, Kuaför | Ismet Büyük, Betroffener des Bombenanschlags 2004 in der Keupstraße | Muarrem Şentürk, Betroffener des Bombenanschlags 2004 in der Keupstraße | Muhammet Ayazgün, Betroffener des Bombenanschlags 2004 in der Keupstraße, Café-Betreiber auf der Keupstraße | Özcan Yıldırım, Betroffener des Bombenanschlags 2004 in der Keupstraße, Kuaför | Etem und Sermin Sagdic, Betroffene des Bombenanschlagss | Die betroffene Familie des NSU-Bombenanschlags in der Probsteigasse 2001 | Meral Sahin, Vorsitzende der IG Keupstraße | Mitat Özdemir, Ehrenvorsitzender der IG Keupstraße | İbrahim Arslan, Überlebender der rassistischen Brandanschläge von Mölln 1992 und erinnerungspolitischer Aktivist | Esther Bejarano, Überlebende des KZ Auschwitz-Birkenau, Musikerin, Ehrenvorsitzende der VVN-BDA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten) | Familie Satır, Überlebende des Brandanschlages in Duisburg 1984 | Malak Zaher Ahmad, Vater von Amad Ahmad
Initiativen:
Allerweltshaus e.V. Köln | Antifa AK Köln | Autonomes Zentrum Köln | Bejarano & Microphone Mafia | Bürger*innenasyl Köln | Bürgerinitiative hab8cht | Deutsche Friedensgesellschaft — Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Gruppe Köln | DIDF (Föderation demokratischer Arbeitervereine e.V.) Köln | Friedensinitiative Köln Sülz/Klettenberg | GWM Geschichtswerkstatt Mülheim | IG Keupstraße | Initiative Nebenan.de | Initiative Keupstraße ist überall | Integrationshaus e.V. | Komitee für Grundrechte und Demokratie | Migrantifa nrw | Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V. | Peace Brigades International (pbi) Regionalgruppe Köln-Bonn | Pflanzstelle Kalk | Tribunal „NSU-Komplex auflösen“, Köln | TÜDAY — Menschenrechtsverein Türkei/Deutschland e.V. | Verein der Forschungsstelle für interkulturelle Studien (FiSt e.V.) | Initiative Duisburg 1984 | Naturfreunde Ortsgruppe Kalk und Bezirksgruppe Köln | Jugendclub Courage Köln e.V. | Hacı Bektaş Veli Cemhaus | Alevitisches Kulturzentrum Porz e.V | Initiative Völkermord erinnern
Einzelpersonen:
Joram Bejarano, Musiker | Prof. Dr. A. Panagiotopoulou, Universität zu Köln | Dr. Anne Klein, Universität zu Köln | PD Dr. Bettina Lösch, Universität zu Köln | Edith Lunnebach, Rechtsanwältin Nebenklage NSU-Prozess, Köln | Prof. Dr. Elizabeta Jonuz, Hochschule Hannover | Univ.-Prof. Dr. Erol Yıldız, Universität Innsbruck | Prof.in Dr. Gudrun Hentges, Universität zu Köln | Harald Fuchs | Dr. Jost Rebentisch, Bundesverband Information Beratung für NS-Verfolgte e.V., Köln | Jürgen Crummenerl | Dr. Jürgen Zepp, Universität zu Köln | Julia Lingenfelder , Universität zu Köln | Prof. Dr. Julia Reuter, Universität zu Köln | Prof. Dr. Kemal Bozay, Internationale Hochschule in Düsseldorf | Laura Bach | Univ.-Prof. Dr. Manuel Zahn, Universität zu Köln | Müslüm Sakinc, Alevitisches Kulturzentrum Porz e.V | Prof. Dr. Stefan Neubert, Universität zu Köln | Prof. Dr. em. Wolf-Dietrich Bukow, Universität zu Köln | Boris Sieverts | Doğan Akhanlı | Alexander Hoffmann, Rechtsanwalt Nebenklage NSU-Prozess | Dr. Susanne Schmidt, AWO | Bezirksverband Mittelrhein e.V.
Weitere Unterstützer*innen:
Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş
Hendrik Pietz
Johannes Specks: Danke
Dorothea Boxberg
Antirassistische Initiative Berlin
Florian Malzacher
Eva Storms
Marc Wolff: Köln will eine weltoffene Stadt sein. Eine Stadt mit einem Gewissen. Eine Stadt, die die Errungenschaften seiner aus dem Ausland stammenden Mitbürger würdigt. Zeigen Sie diesen Menschen, dass sie ein Teil dieser Stadt sind! Es wird Zeit!
Marco Kammholz
Michael Becker
Birgit Morgenrath
Norman Louis
Nanna Heidenreich
Mehmet Emin Özcan
Thore Hagemann
Norbert Bogerts
Karsten Groth: Ich hoffe, dass die Initiative Erfolg hat! mit den besten wie solidarischen Grüßen aus Hamburg-Altona/Ottensen!
Antonia Skriver
Daniela Knor
Regine Heider
Werner Prof. Dr. Ruf: Bitte sorgen Sie dafür, dass eine Mahnung an dieses schreckliche Verbrechen immer sichtbar bleibt!
Martin Singe: Hiermit unterzeichne ich den Brief an Frau Reker u. Stadtrat v. 21.3.20
Helmreich Eberlein
Gerhard Spiess
Beate Hinrichs
Martin Strobel
Christoph Bongard, Forum Ziviler Friedensdienst e. V.
Günter Otten
Wilhelm Prof. i.R. Dr. Teuerle
BiLaN – Bildungsinitiative Lernen aus dem NSU-Komplex
Initiative 12. August
Kornella Langwald
Gürsoy Doğtaş
Milena Kaeder
Wilfried Hamm
Anne Bergmann: Als Kölner Bürgerin bin ich empört darüber, dass zum einen sich unsere politischen Vertreter nicht dazu "durchringen" können, Ecke Keupstr./Schanzenstrasse als interaktiven Gedenkort zu manifestieren!
Christine Schaaf
Nuray Demir
Sabine Kuhlmei
Heinz Lägler
Stephan Wippel
Markus Prof. Dr. Dederich
Felix von Hatzfeld
Melanie Kroll
Janine Wieser: Es ist unsere Verantwortung.
Kerstin Höfgen
Agnes Krieger
Martin Seidler
Lara Bethlehem: Sehr geehrte Frau Reker, liebe Mitglieder des Kölner Stadtrates, bitte nehmen Sie sich diesen wichtigen Anliegens an. Mit freundlichen Grüßen Lara Bethlehem
Prof. Dr. Ulaş Aktaş
Tyakowski
Antje Biertümpel
Lea Wissel
Johanna Stoll: Für ein lebendiges Gedenken!
Fatma Z.
Una Lynch
Marie Busweiler
Donata Amara
Lesben gegen Rechts Köln
Ecki Münch
nachbarschaft köln-mülheim-nord e.V.: wir sind dabei!
VVN-BdA Köln: Wir sind dabei!
Winfried Koch: Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, ich ersuche Sie, zum Zeichen der Wiedergutmachung und Solidarität gegenüber den Opfern der NSU an der Keupstraße/Ecke Schanzenstraße einen Standort für das vorgesehene Mahnmal einzurichten. Mit freundlichen Grüßen Winfried J. Koch (RA/StB)
Anno Lauten: Unsere Gesellschaft muss dazu stehen und dafür brauchen wir an dieser Stelle ein Mahnmal. Zumindest.
Ansgar Drücker
Gerhard Tschöpe
Jan Henkel
Jana Weinmann
Anna Börger
Sami El-Hakim
Lieselotte Bhatia: wieviele Kriegerdenkmäler für die "Gefallenen" beider Weltkriege gibt es in Köln? Da wird doch dieses wichtige Mahnmal seinen Platz bekommen!
Svenja Wichmann
Felix Meyer
Irene Franken
Susanne Siebel
Steffen Patzack
Regine Wittram
Peter Dippoldsmann
Ingrid Robbe
Veronika Heiligmann
Delia Marga Marie Heidekorn: Schon seit langem und gerade umso mehr aus aktuellem traurigen Anlass - brauchen wir ein Mahnmal um nicht zu vergessen.Um Respekt zu zeigen.Um die blinden Flecken unserer Gesellschaft sichtbar zu machen.
Saskia Paulick
Bernhard Kessels: ich unterstütze die Initiative "Herkesin Meydani-Platz für alle" und bitte sie, das Mahnmal zu erlauben.
Eva-Maria Krane
Manon Diederich
Andrea Reusch
Hermann Schläger
Deutsch-Türkischer Verein Köln e.V.
Susanne Bücken
Spiros Dinas
Daniela Franken-Vahrenholt
Dexter Sharpe
Sefariye Eksi
Lübecker Bündnis Hafenstraße '96
A. Kashefsar
Claudia Faber
Christoph Ganslmeier
Christoph Schulenkorf: Erinnerungen und Orte des Mahnens führen zu Diskussion und Gespräch. Menschen erinnern sich und werden erinnert.
LC 36 e.V.
Rainbow Refugees Cologne Support Group e.V.
Lisa Wiemes
Oliver Fassing
Allerweltshaus Köln
Peter Förster, Kölner Friedensforum
Kölner Frauengeschichtsverein
Team Aktion Freiheit statt Angst
Frank Steinbüchel
Yasmine Chechata
Helmut Horstmeier, Dipl-Phys & StD i. R.
Josephin Hanke
Kölner Flüchtlingsrat e.V.
Alexa Schnaebele: Der Gedenkort ist wichtiger als eine weitere unbedeutende Shoppingmeile.
Spiros Dinas
Julia Nitschke
Ann-Kathrin Stoltenhoff
Christopher Tworuschka
Dominique Just
Anna So-Shim Schumacher
N. Lüth: Die Erinnerung an die Taten des NSU in Köln und die Darstellung der Perspektiven von Menschen, die von solchen Taten und Ideologien nach wie vor bedroht sind, im Stadtraum ist ein wichtiges Symbol für das Zusammenhalten, die Verständigung und im Zweifel die Widerständigkeit einer pluralen und demokratischen Gemeinschaft. Es ist mir unverständlich, dass die Stadt Köln nicht alles tut, um diesen Ereignissen und dem, was daraus zu lernen ist, einen angemessenen Ort zu geben!
Barbara Schultz
Eli Abeke: Alle, Stadt Köln bereits benannten und zur Verfügung stehenden Handlungsmöglichkeiten sowie die Prüfung alle zu erstellenden Angebotsbezogenen Bebauungspläne sollten zu Gunsten der Keupstraße/Ecke Schanzenstraße als Standort für das Mahnmal entschieden werden.
Bündnis14 Afrika: Eine weitere Möglichkeit gegen Rassismus anklagen zu können wäre, dass Stadt Köln, die bereits benannten und zur Verfügung stehenden Handlungsmöglichkeiten sowie die Prüfung alle zu erstellenden Angebotsbezogenen Bebauungspläne zu Gunsten der Keupstraße/Ecke Schanzenstraße als Standort für das Mahnmal entschieden wird.
Dr. Manuel Gogos
Peter Ruthardt
Daniel Poštrak
Edith Goergen
Candan Özer: Weil die neue Integration in Deutschland die Opferperspektive und das respektvolle Gedenken ist!
Georg Bungarten
Kulturbunker Köln-Mülheim
Freundeskreis im Gedenken an die rassistischen Brandanschläge von Mölln 1992
Laura-Anthea Heyner
I. Heyner
Eyleen Fenske
Nico Söllinger: Gegen das Vergessen!
Claudia Jung
Dorothee Joachim: Mit unserer Initiative ArchivKomplex treten wir ein für eine lebendige Kultur der Erinnerung - auch und gerade an "katastrophale" Ereignisse in unserer Stadt. Der Bombenanschlag des NSU in der Keupstraße gehört, ebenso wie der Einsturz des Kölner Stadtarchivs, zu den Ereignissen in der Geschichte der Stadt Köln, deren Gedenken uns allen - vor allem hinsichtlich der künftigen Generationen - am Herzen liegen muss!
Lina Willems
Jan Widmer
Marc Wolff: Mahnmal der Schande oder Schande ohne Mahnmal? Entscheiden Sie sich jetzt!
Sophie Halcour
Dorothea Förtsch
Bettina Dengler
Thomas Kasper: wo soll das mahnmal denn sonst hin ?
Iren Tonoian
Gabriele Metzner: Das Mahnmal ist seit vielen Jahren überfällig. Es ist ohnehin nur eine von vielen notwendigen praktischen Maßnahmen der Gesellschaft auch in Köln, antirassistisches Engagement zu praktizieren.
Leonhard Heinik
Anja Plemper: #NiemandWirdVergessen #HerYerKeupCaddesi #KeupstraßeIstÜberall
B. Oh
Georg Blokus – School of Hope
Fouloglidou
Florian Malzacher
Ellen Spiegel
Yves Sanwidi
Oliver Tibussek: Einer Stadt, die sich auf ihre Vielfalt und Toleranz so viel zugute hält, stünde dieses Mahnmal sehr gut zu Gesicht. Bitte unterstützen Sie die Initiative mit großem Engagement. Herzlichen Dank.
Erika Schulze
Nachbarschaft Köln Mülheim- Nord e.V.
Gabi Schönau: Ich unerstütze die Forderung eines Denkmals. Allerdings kann ich nicht beurteilen, ob und wem die Schuld des Schlamassels, in Bezug auf die Standortwahl, gegeben werden soll.
Sonja Siegert
Def Benski
Marco Boley
Salem Asfaha
Lothar Willems
Burkhard M. Schlenkrich
Maria Antonina Grande
Johanna Pigors
Damaris Lehmann
Irma Mecevic: Bitte machen Sie den Weg frei für das Mahnmal!
Cristina Boehm-Tettelbach
Mülheim - Kein Veedel für Rassismus
Susanne Schneider
Claudia Sárkány
Dr. Ulrich Gausmann
Saliha: Bauen Sie dieses Mahnmal. Es ist so wichtig für Migrant*innen und für alle weißen Menschen, die sich solidarisieren. Es ist zeitlos, weil dieser Anschlag bzw, die Anschkäge des NSU sowie alle weiteren rassistischen Anschläge es wohl auch sein werden. Bitte zeigen Sie uns doch, dass auch wir zur Stadtgesellschaft gehören.
Freya vom Berg
Gino Ula
Harald Ziegler
Erika Petmecky
Burak Şengüler
Melanie
Sally Ehlers
Oliver Bersin
Milena Pawlitzki
Julia Hoffmann
Sophie Meyer
Ester Butt
Gold+Beton Ebertplatz
Peter Dörpinghaus
Dominik Kramm
Holtmann: Eine Schande für die Böll-Stadt. Pfui Teufel. Man wird über Puddingattentate neu nachdenken müssen.
Andreas: Dieser Schrecken ist ein Teil von Köln geworden. Deshalb sollte er auch sichtbar sein.
Mika Kaiser
Daria Vogelberg
Kristine Walther
Jennifer Walther-Hammel
Oliver Hammel
Madalena FC
Sami Chakkour
Eva Adrian
Maj-Britt Sterba
Klara Symanski: Es ist Zeit für ein Mahnmal aus Respekt vor den Überlebenden und an das Gedenken an die Ungerechtigkeit und den Rassismus, den ihnen wiederfahren ist.
Miriam Uhl
Adelina Gökce
Malik Karaman
Jonas Höltig
Conny Schmerbach
Elena Ball
Adrian Riffel
Aylin Colakoglu
Wolfgang Strack: Ein Gedenken an Opfer rechten Terrors sollte in Deutschland selbstverständlich sein.
Liam Wälzholz-Junius
Lukas Taufer
Anja M. Noack: Köln braucht ein Mahnmal
Jannis Schneider
Sophie Schindlbeck
Jerome Leymann
Mona Keßler
Lisa Klingler
Meliha Avci
Simone Marlene Resch
Stefan Lück
Jimin Lee
Jana Hollstein
Theresa Schneider
Kai Praum
Pauline Hildebrand
Alica Maus
Susanne Willems
Maximilian Domma
Petra Kindermann
Lena Tondello
Lena Schmieder
Ursula Selker
Elena Schweikert
Thomas Spies: Schon lange überfällig, ist es spätestens jetzt an der Zeit, ein eindeutiges Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Und zwar im Sinne der Betroffenen und nach ihren Wünschen und Vorstellungen.
Torben Siemers
Noah Brands
Rosen Ferreira: Wie lange kann es gehen? Wie wenig Bedeutung kann man der Erinnerung an diesen menschenfeindlich, rassistische Tat bemessen? Worauf warten? Es ist alles da! Fangen Sie an.
Timo Neubert
Hannah Gajsar: Es braucht endlich eine ehrliche und öffentliche Aufarbeitung der Taten des NSU. Dieses Mahnmal wäre ein erster Schritt dazu und wird seit langem von dem Betroffenen gefordert, die sich seit Jahren zivilgesellschaftlich dafür engagieren. Das Mahnmal endlich zu errichten, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.
Andreas Lemke
Maria Guhr
Mia Becker
Marcel Loeb
Nikolai Meierjohann
Fabian Junge
Bastian Thimm
Maximilian Andréas Solidarische Grüsse!
Lisa Roy
Pariya Bakhshi
Timo Neubert
Alina Piwen
Evelyn Illgen
Forner Walli
Gisela Wenzel
Karen Vondrathen
Volker Bourtscheidt: Sehr geehrte Frau Reker, es liegt vieles im Argen in Köln. Es gibt immer noch eine Walter Flex Straße in der Nähe von Ringelnatz und Heinrich Heine. Die Stadt Bonn hat mittlerweile die Straße nach einem liberalen Politiker umbenannt. In Köln wird Walter Flex immer noch geehrt, obwohl er ein Krieg verherrlichender Autor war. Da wundert es mich nicht, dass in Mülheim kein Platz für ein Denkmal für die Opfer der NSU ist. Packen Sie endlich auch solche Themen an. Mit freundlichen Grüßen
Sabine Henze
Johanna Richter
Susanne Lenz
Mehmet Fatih Kuyumcu: Diesen Gedenkort ist man den Opfern schuldig.
Sebastian Becker
Alice Rabeler
Rike Riesmeier
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65. Studierendenparlaments der Universität zu Köln:
Für ein Mahnmal in der Keupstraße zum Gedenken an die Opfer des NSU-Anschlags und die Unterstützung aller antirassistischen Proteste. Den Rassismus und seine Ursachen überall bekämpfen! Antragssteller*innen: Der Wendepunkt // Beschluss des Studierendenparlaments
„Zur Erinnerung — denn oft scheint es schon heute in Vergessenheit geraten zu sein: Der Anschlag des NSU in der Keupstraße zielte auf eine Vielzahl von Toten in der belebten Straße. Nur zufällig kam in Köln bei den beiden Bombenanschlägen niemand zu Tode. Der NSU hat mit seinen Anschlägen gezielt Orte und Menschen angegriffen, die die „Gesellschaft der Vielen“ darstellen. (…) Die Ermittlungen der Polizei richteten sich ausschließlich gegen die Betroffenen. So wurden die Opfer zu Tätern gemacht und die Betroffenen erfuhren weder gesellschaftliche Solidarität noch offizielle Unterstützung. Die Anschläge und die Stigmatisierung der Betroffenen haben Verletzungen, Traumata und unermessliches Leid hinterlassen. Doch nach der Selbstenttarnung des NSU gab es auch in Köln eine Welle der Solidarität, so dass der Terror sein Ziel nicht erreichte. Die Keupstraße blühte wieder auf und wurde zum Symbol der vielfältigen postmigrantischen Stadtgesellschaft.
Status Quo — Leere Versprechen
Doch das Versprechen der Bundeskanzlerin nach lückenloser Aufklärung wurde nicht eingelöst und die weit verzweigten Nazi-Netzwerke und die Verstrickung der Behörden nicht aufgedeckt. Die Morde in Hanau, die Anschläge in Halle und der Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke sowie die alltägliche rassistische Gewalt zeigen, dass die Nazi-Netzwerke noch gestärkt wurden. Entgegen aller offiziellen Bekenntnisse zur Solidarität ist das Mahnmal in Keupstraße bis heute nicht realisiert worden.
Dabei weckten die Pläne berechtigte Hoffnungen auf ein würdevolles Gedenken. Das Konzept wird von den Betroffenen der Keupstraße und der Probsteigasse befürwortet. Nun droht es zwischen den Interessen der Eigentümer, städtebaulicher Ideenlosigkeit und unverantwortlichen Handeln abgewertet zu werden. So gilt weiter das Diktum von Ibrahim Arslan, Überlebender des rassistischen Brandanschlags von Mölln 1992: „Das Erinnern wird erkämpft.“
Wir denken, es wird Zeit, dass sich in dieser Stadt alle — Bewohner*innen, Initiativen, Politik und Verwaltung — mit allen Kräften dafür einsetzen, dass das Mahnmal endlich genau an dem Ort, der von Nazi-Terroristen angegriffen wurde, realisiert wird. Zollen wir der Keupstraße als elementarem Bestandteil unserer Gesellschaft Respekt. Schaffen wir einen Platz für Alle, der neue vielfältige Perspektiven ermöglicht. Realisieren wir ein Mahnmal, das Rassismus anklagt, aber auch von Solidarität und der elementaren Bedeutung der Migration für unsere Stadt spricht.“
(Aus dem offenen Brief der Initiative „Herkesin Meydanı — Platz für alle“ und zahlreicher Erstunterzeicherinnen und Erstunterzeichner an die Kölner an die Oberbürgermeisterin Henriette Reker und die Mitglieder des Kölner Stadtrates vom 21.03.2020)
Das Studierendenparlament erinnert an die zahlreichen Morde des NSU und den Bombenanschlag des NSU in der Keupstraße und fordert Aufklärung und Gerechtigkeit für alle Opfer rechtsextremer Hetze und Gewalt. Weiterhin bleiben die Akten zum
NSU-Prozess verschlossen, um die Hintermänner im Verfassungsschutz zu schützen, die Verstrickungen zwischen der rechtsextremen, gewaltbereiten Szene und dem Staat wurden und werden bisher nicht aufgeklärt und aufgelöst. Genauso wie die Morde des NSU muss der Tod von zahlreichen Zeuginnen und Zeugen des NSU-Prozesses kurz vor ihrer Aussage vor Gericht vollständig aufgeklärt werden. Dafür setzt sich das Studierendenparlament ein.
Insbesondere schließt sich das Studierendenparlament dem offenen Brief für ein Mahnmal in der Keupstraße in Köln an. Damit sich solche Anschläge nicht wiederholen, als Zeichen gegen die menschenverachtende Ideologie und Praxis der Rechtsextremen, für ein solidarisches Zusammenleben aller Menschen in dieser Stadt muss dieses Mahnmal endlich realisiert werden!
Das Studierendenparlament verurteilt ebenso die rassistische Ermordung von George Floyd durch US-amerikanische Polizisten und solidarisiert sich mit den weltweiten Pro-testen gegen Rassismus. Es wendet sich gegen die mörderische Hetze durch den US-Präsidenten Trump, der diesem und etlichen anderen Morden den Boden bereitet hat und eine akute Gefahr für die US-amerikanische Demokratie und den Weltfrieden dar-stellt. Mit dem Einsatz des US-Militärs gegen die Protestierenden findet weiterhin eine Umkehrung von Tätern und Opfern statt und wird die Militarisierung von Politik und Gesellschaft vorangetrieben.
Das Studierendenparlament ruft zur grenzüberschreitenden Solidarität und zu Solidaritätsprotesten mit den antirassistischen Kämpfen in den USA auf und beteiligt sich an den Aktivitäten des AntifaAK.
Nie wieder! Für ein menschenwürdiges und solidarisches Zusammenleben aller Menschen weltweit!
Das Präsidium wird aufgefordert, den Beschluss an die Initiative Keupstraße und die Ratsfraktionen zu verschicken.
65. Studierendenparlament der Universität zu Köln, c/o AStA , Universitätsstraße 16, 50937 Köln, stupa-praesidium@uni-koeln.de
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Nikolai Meierjohann
Fabian Junge
Bastian Thimm
Elisabeth Subasic
Yasmine Osman
Ofelya Tin: Es ist beachtlich, welche Kontinuität die rechtsextremistischen Attentate in Deutschland hinter sich ziehen. Ende der 80er , Anfang der 90er Jahre haben sich die Gewaltaten der rechtsextremen Szene vermehrt und finden in regelmäßigen Abständen ihre Opfer. Trotzdem werden die Untaten verharmlost, ignoriert und Forderungen in die Länge gezogen. Was muss noch passieren, damit endlich die notwendige Aufmerksamkeit seitens der Behörden den Betroffenen gegeben wird?
Viktoria Hytrek
Jürgen Künz
Malek Zaher Ahmad: إلى جميع الاخوه والأخوات يجب ان ننهض ضد العنصريه والتميز العنصري في جميع ارحاء المعمورة والعالم
Bazydlo
Liana Kindermann
Anna So-Shim Schumacher
Philipp Rühr
Soraya Geara
Elena Kirik
Alexander Zivkovic: Nie darf in diesem Land der Hass gegen vermeindlich andere mehr ignoriert und kleingeredet werden.
Corinna Schüler: Für sichtbare Solidarität!
Louis Horlitz
Thilo Schmidt
Birgit Kloppenburg
Fatma Tuna
Antonia Vedder
Ing Ing Yen
Felix Rathgeber
Peter Tonk
Meritt Aselmann
K Kater
Philipp Lehmann: Der Anschlag des NSU in der Keupstraße ist trauriger Teil der Stadtgeschichte Kölns. Es braucht endlich einen Ort des Erinnerns und Gedenkes! Ich bitte Sie, sich dafür einzusetzen!
Maike Nees
Monika von Trotha
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