Offener Brief an die VerantwortLichen in der StadtverwaLtung KöLn und der Firma Gentes:
Nutzung des zukünftigen Mahnmalplatzes und des dort befindlichen Feuerwehrgebäudes als Ort des Gedenkens
Offenen Brief bitte hier mit unterzeichnen
Offener Brief an die VerantwortLichen in der StadtverwaLtung KöLn und der Firma Gentes:
Nutzung des zukünftigen Mahnmalplatzes und des dort befindlichen Feuerwehrgebäudes als Ort des Gedenkens:
Köln, 13. April 2025
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Henriette Reker,
sehr geehrter Herr Beigeordneter Greitemann,
sehr geehrter Herr Kraus,
wieder ist eine lange Zeit des Stillstands vergangen, seit dem großen Birlikte im letzten Jahr und den Aussagen, dass die Bauarbeiten am Standort Keupstraße/Schanzenstraße nun endlich beginnen und damit das Mahnmal, das an die Anschläge des NSU in Köln erinnert, in greifbare Nähe rückt. Die Stagnation und das Schweigen sind für die Betroffenen und die Stadtgesellschaft eine schwere Belastung.
Rückblick – Die Umsetzung des künstlerischen Entwurfs von Ulf Aminde wurde vom Rat der Stadt Köln in der Sitzung vom 09.11.2021 (Vorlage Nr. 2699/2021) beschlossen. Der Standort an der Ecke Keupstraße/Schanzenstraße - mit Blick in die 2004 angegriffene, migrantisch geprägte Geschäftsstraße - ist integraler Bestandteil des Entwurfs. Dennoch musste dieser Standort in den vergangenen Jahren immer wieder verteidigt werden.
2020 konnten Sie, als Verantwortliche in der Stadtverwaltung, in einer Vereinbarung mit der Firma Gentes als neuer Eigentümerin des Geländes, den Platz für das Mahnmal endlich rechtlich absichern. Durch einen Passus in der Vereinbarung wurde der Beginn der Realisierung des Mahnmals allerdings auf das Ende der Baumaßnahmen der Firma Gentes festgelegt. Dadurch wird der Zeitpunkt der Realisierung einzig und allein in die Hände der Investoren gelegt. Die an diesem Passus geäußerte Kritik der Öffentlichkeit sowie die damit verbundenen Befürchtungen erweisen sich mittlerweile als begründet, denn nach wie vor tut sich an dem Standort nichts.
Trotz Ihrer Zusicherung gab es in den letzten fünf Jahren keine proaktiven Informationen über den Stand des Bauantrages, den Zeitplan oder die angrenzenden Nutzungen. Auch der politisch beschlossene, partizipative Workshop zur Platzgestaltung (siehe Sachstandsbericht des Stadtentwicklungsausschusses vom März 2023, Vorlage Nr. 1293/2022) hat immer noch nicht stattgefunden. Die Betroffenen, der Künstler und die Initiativen bekommen keinerlei Informationen. Das ist für uns KEIN „Projekt mit Verantwortung“ und es ist NICHT „im Dialog und mit Respekt“ entwickelt, wie es auf der Website der Gentes-Gruppe heißt.
Auf einer Sitzung der Stadtteilkonferenz Keupstraße im Februar 2025 mit Teilnehmer*innen aus zahlreichen Institutionen und sozialen Einrichtungen fielen die Sätze:
„Unsere Geduld ist am Ende!“
„Das Mahnmal muss endlich her.“
„Genug geredet, genug versprochen – man muss was sehen!“
Wenige Tage später wurde auf der Kuratoriumssitzung zum Mahnmal, mit Vertreter*innen von Stadt, Bezirk, Integrationsrat, IG-Keupstraße, Initiativen und der Zivilgesellschaft, unter der Leitung des NS-DOK einstimmig befürwortet, eine Interimslösung für das Mahnmal in den Gebäuden der Alten F&G-Feuerwehr zu realisieren. Bei dem von zweitausend Menschen besuchten Fastenbrechen auf der Keupstraße verliefen die Diskussionen in etwa gleichlautend. Alle waren sich einig: wenn es zum 21. Jahrestag am 9. Juni 2025 keine klare sichtbare Botschaft zur Realisierung des Mahnmals gibt, machen wir uns unglaubwürdig.
Es liegt in unser aller Verantwortung, das Gedenken aufrecht zu erhalten, an den Zusammenhang zwischen strukturellem, institutionellem und dem Rassismus von rechts zu erinnern und die Betroffenen nicht allein zu lassen. Die Realisierung des Mahnmals an der Keupstraße darf nicht weiter auf die lange Bank geschoben werden, gerade vor dem Hintergrund der erstarkenden Rechten.
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, wir möchten Sie an dieser Stelle an Ihre Worte erinnern: „Das Denkmal zu den NSU-Anschlägen ist ein wichtiges Zeichen der Solidarität mit den Opfern rechten Terrors. Die Auseinandersetzung mit den Taten von damals darf nicht beendet sein. Wir brauchen ein stärkeres Bekenntnis zu unserer wehrhaften Demokratie, um unsere Werte Meinungsfreiheit, Vielfalt und Solidarität vor Angriffen, wie wir sie auch in Köln erleben mussten, zu schützen".
Deswegen fordern wir von der Stadt Köln und von den Besitzern des Grundstücks, der Firma Gentes, folgende Zusagen:
Wir laden Sie, als Vertreter*innen der Stadt Köln und der Firma Gentes, ein, darüber im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung am 09.05.2025 mit uns ins Gespräch zu kommen.
Freitag, 9. Mai 2025
16 – 18 Uhr
Foyer Schauspiel Köln, Schanzenstraße 6-20, 51063 Köln
Rückmeldungen bitte an: info@herkesinmeydani.org
Mit freundlichen Grüßen
Betroffene rassistischer Anschläge, Köln
Initiative Herkesin Meydanı, Köln
Geschichtswerkstatt, Köln-Mülheim
Sozialraumkoordination, Mülheim-Nord/ Keupstraße, Köln
Stadtteilkonferenz, Keupstraße, Köln
Interkultur e.V., Köln
Ulf Aminde, Künstler des Mahnmals, Berlin
Initiative Keupstraße ist überall, Köln
IG Keupstraße, Köln
Mosaik Köln Mülheim e.V., Köln
Anwohnende, Geschäftsleute und Unterstützer:innen, Köln
Bassam Ghazi, Regisseur - Schauspiel Köln, Köln
Offener Brief an die VerantwortLichen in der StadtverwaLtung KöLn und der Firma Gentes:
Nutzung des zukünftigen Mahnmalplatzes und des dort befindlichen Feuerwehrgebäudes als Ort des Gedenkens
Offenen Brief bitte hier mit unterzeichnen
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Nutzung des zukünftigen Mahnmalplatzes und des dort befindlichen Feuerwehrgebäudes als Ort des Gedenkens:
Köln, 13. April 2025
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Henriette Reker,
sehr geehrter Herr Beigeordneter Greitemann,
sehr geehrter Herr Kraus,
wieder ist eine lange Zeit des Stillstands vergangen, seit dem großen Birlikte im letzten Jahr und den Aussagen, dass die Bauarbeiten am Standort Keupstraße/Schanzenstraße nun endlich beginnen und damit das Mahnmal, das an die Anschläge des NSU in Köln erinnert, in greifbare Nähe rückt. Die Stagnation und das Schweigen sind für die Betroffenen und die Stadtgesellschaft eine schwere Belastung.
Rückblick – Die Umsetzung des künstlerischen Entwurfs von Ulf Aminde wurde vom Rat der Stadt Köln in der Sitzung vom 09.11.2021 (Vorlage Nr. 2699/2021) beschlossen. Der Standort an der Ecke Keupstraße/Schanzenstraße - mit Blick in die 2004 angegriffene, migrantisch geprägte Geschäftsstraße - ist integraler Bestandteil des Entwurfs. Dennoch musste dieser Standort in den vergangenen Jahren immer wieder verteidigt werden.
2020 konnten Sie, als Verantwortliche in der Stadtverwaltung, in einer Vereinbarung mit der Firma Gentes als neuer Eigentümerin des Geländes, den Platz für das Mahnmal endlich rechtlich absichern. Durch einen Passus in der Vereinbarung wurde der Beginn der Realisierung des Mahnmals allerdings auf das Ende der Baumaßnahmen der Firma Gentes festgelegt. Dadurch wird der Zeitpunkt der Realisierung einzig und allein in die Hände der Investoren gelegt. Die an diesem Passus geäußerte Kritik der Öffentlichkeit sowie die damit verbundenen Befürchtungen erweisen sich mittlerweile als begründet, denn nach wie vor tut sich an dem Standort nichts.
Trotz Ihrer Zusicherung gab es in den letzten fünf Jahren keine proaktiven Informationen über den Stand des Bauantrages, den Zeitplan oder die angrenzenden Nutzungen. Auch der politisch beschlossene, partizipative Workshop zur Platzgestaltung (siehe Sachstandsbericht des Stadtentwicklungsausschusses vom März 2023, Vorlage Nr. 1293/2022) hat immer noch nicht stattgefunden. Die Betroffenen, der Künstler und die Initiativen bekommen keinerlei Informationen. Das ist für uns KEIN „Projekt mit Verantwortung“ und es ist NICHT „im Dialog und mit Respekt“ entwickelt, wie es auf der Website der Gentes-Gruppe heißt.
Auf einer Sitzung der Stadtteilkonferenz Keupstraße im Februar 2025 mit Teilnehmer*innen aus zahlreichen Institutionen und sozialen Einrichtungen fielen die Sätze:
„Unsere Geduld ist am Ende!“
„Das Mahnmal muss endlich her.“
„Genug geredet, genug versprochen – man muss was sehen!“
Wenige Tage später wurde auf der Kuratoriumssitzung zum Mahnmal, mit Vertreter*innen von Stadt, Bezirk, Integrationsrat, IG-Keupstraße, Initiativen und der Zivilgesellschaft, unter der Leitung des NS-DOK einstimmig befürwortet, eine Interimslösung für das Mahnmal in den Gebäuden der Alten F&G-Feuerwehr zu realisieren. Bei dem von zweitausend Menschen besuchten Fastenbrechen auf der Keupstraße verliefen die Diskussionen in etwa gleichlautend. Alle waren sich einig: wenn es zum 21. Jahrestag am 9. Juni 2025 keine klare sichtbare Botschaft zur Realisierung des Mahnmals gibt, machen wir uns unglaubwürdig.
Es liegt in unser aller Verantwortung, das Gedenken aufrecht zu erhalten, an den Zusammenhang zwischen strukturellem, institutionellem und dem Rassismus von rechts zu erinnern und die Betroffenen nicht allein zu lassen. Die Realisierung des Mahnmals an der Keupstraße darf nicht weiter auf die lange Bank geschoben werden, gerade vor dem Hintergrund der erstarkenden Rechten.
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, wir möchten Sie an dieser Stelle an Ihre Worte erinnern: „Das Denkmal zu den NSU-Anschlägen ist ein wichtiges Zeichen der Solidarität mit den Opfern rechten Terrors. Die Auseinandersetzung mit den Taten von damals darf nicht beendet sein. Wir brauchen ein stärkeres Bekenntnis zu unserer wehrhaften Demokratie, um unsere Werte Meinungsfreiheit, Vielfalt und Solidarität vor Angriffen, wie wir sie auch in Köln erleben mussten, zu schützen".
Deswegen fordern wir von der Stadt Köln und von den Besitzern des Grundstücks, der Firma Gentes, folgende Zusagen:
Wir laden Sie, als Vertreter*innen der Stadt Köln und der Firma Gentes, ein, darüber im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung am 09.05.2025 mit uns ins Gespräch zu kommen.
Freitag, 9. Mai 2025
16 – 18 Uhr
Foyer Schauspiel Köln, Schanzenstraße 6-20, 51063 Köln
Rückmeldungen bitte an: info@herkesinmeydani.org
Mit freundlichen Grüßen
Betroffene rassistischer Anschläge, Köln
Initiative Herkesin Meydanı, Köln
Geschichtswerkstatt, Köln-Mülheim
Sozialraumkoordination, Mülheim-Nord/ Keupstraße, Köln
Stadtteilkonferenz, Keupstraße, Köln
Interkultur e.V., Köln
Ulf Aminde, Künstler des Mahnmals, Berlin
Initiative Keupstraße ist überall, Köln
IG Keupstraße, Köln
Mosaik Köln Mülheim e.V., Köln
Anwohnende, Geschäftsleute und Unterstützer:innen, Köln
Bassam Ghazi, Regisseur - Schauspiel Köln, Köln